Prometheus Kopf, Hals und Neuroanatomie; 4. Auflage
PROMETHEUS Kopf, Hals und Neuroanatomie, 4. Auflage
Autor: Erik Schulte, Udo Schumacher, Michael Schünke
Thieme Verlag, 2015
ISBN: 9783131395443
616 Seiten, Preis: 64,99€
★★★★★
Kurzbeschreibung
Im dritten Teil der Anatomieatlantenreihe Prometheus von Thieme wird die Anatomie des Kopfes und des Halses, sowie die Neuroanatomie dargestellt. Da es sich beim Prometheus um einen Atlas handelt sind, findet man primär Abbildungen der einzelnen Strukturen. Daneben sind kleinere Texte hinzugefügt, in denen es um anatomisches Wissen, Details und klinische Verknüpfungen geht.
Zielgruppe
Der Atlas richtet sich direkt an Studenten der Medizin und ist dementsprechend gestaltet. Daneben kann er für Ärzte als Nachschlagewerk (z.B. in der Neuroradiologie) dienen. Für Studenten anderer Fächer, die Anatomie nur am Rand behandeln, ist das Buch nicht gedacht, kann aber auch hier natürlich zum Nachschlagen verwendet werden.
Inhalt
Das Buch teilt sich in zwei Teile. Auf den ersten 262 Seiten wird die Anatomie des Kopfes und des Halses behandelt, auf den darauffolgenden 288 Seiten die Neuroanatomie. Im Teil „Kopf/Hals“ wird mit einem Überblick begonnen und dann nacheinander Knochen, Muskeln, Leitungsbahnen und Organe abgehandelt. Am Schluss wird in den Kapiteln Topographie und Schnittbilder das Ganze nochmal in räumlichen Bezug gesetzt. Der Teil „Neuroanatomie“ beginnt ebenfalls mit einem Überblick und bearbeitet dann nacheinander das vegetative und die einzelnen Teile des zentralen Nervensystems. Am Schluss wird das Ganze durch Schnittbilder und über funktionelle Zusammenhänge nochmal in Bezug gesetzt. Zuletzt wird das wichtigste nochmals dargestellt und man findet viele Schaltpläne, z.B. zur Motorik.
Didaktik
Das Buch ist nachvollziehbar aufgebaut und strukturiert – es weist einen klaren roten Faden auf. Thieme teilt das Werk in Lerneinheiten ein (über alle drei Bände rund 780 Stück), die mMn allerdings zu klein sind (780 Tage = 2 Jahre und 50 Tage). Man kann sich allerdings daran orientieren, wenn man mehrere Pakete pro Tag lernt. Die einzelnen Kapitel sind aufeinander aufbauend gestaltet (erst Knochen, dann Muskeln), was beim Lernen sehr hilfreich ist. Die letzten Kapitel bringen das Ganze immer nochmal in (räumlichen) Bezug und sind damit besonders im Präpkurs sehr praktisch. Zum Nachschlagen ist der Prometheus sehr gut geeignet: Zum einen ist das Inhaltsverzeichnis sehr übersichtlich und zum anderen das Sachverzeichnis am Ende des Buches sehr detailliert. Die kleinen Texte, die zusätzliche Informationen beinhalten, unterscheiden den Atlas von anderen Atlanten. Auch wenn damit kein Lehrbuch ersetzt werden kann, findet somit nicht nur eine Darstellung der Strukturen sondern auch eine (kleine) Erklärung und Verknüpfung statt.
Aufbau
Der Aufbau des Werks ist recht simpel. Den Hauptteil stellen die großen Abbildungen dar, die mit dem Computer erzeugt wurden und dadurch sehr schön und genau aussehen. Daneben finden sich Tabellen mit den wichtigsten Punkten und kurze Texte mit anatomischen Details, kurzen Beschreibungen und (klinischen) Verknüpfungen.
Relevanz für Tübinger Studium
Der Prometheus ist für das Tübinger Studium sehr gut geeignet. Er bildet alle relevanten Themengebiete ab und behandelt sie. Gerade im Präpkurs werden einem die vielen und sehr schönen Abbildungen helfen, die räumlichen und strukturellen Zusammenhänge zu verstehen. Allein reicht er allerdings nicht aus, da er „nur“ ein Atlas ist, weshalb man parallel mit einem Lehrbuch lernen sollte. Letztlich hängt das aber auch vom persönlichen Lerntyp ab.
Fazit
Der dritte Band der Prometheus-Reihe ist ein sehr gut gelungener Anatomieatlas. Er stellt alle relevanten Inhalte in anschaulichen, schönen und detailreichen Bildern dar und bietet mit den kurzen Texten Informationen über wichtige Fakten und klinische Verknüpfungen. Für den Präpkurs war das Buch wirklich Gold wert. In Kombination mit einem normalen Lehrbuch lässt sich die Anatomie sehr gut verstehen und man ist für die Prüfungen und das Physikum sehr gut vorbereitet.
Kritikpunkt von meiner Seite ist vor allem der hohe Preis von fast 70€.
Im Gegenzug bekommt man allerdings einen sehr guten Atlanten, den ich in jedem Fall für andere Medizinstudenten weiterempfehlen kann.
Da es auch von vielen anderen Verlagen Anatomieatlanten gibt, sollte man aber vor einem Kauf auf jeden Fall einmal einen Vergleich mit diesen anstellen.