Hans-Reinhardt Brodt
Antibiotika-Therapie
ISBN-10: 3-7945-2574-4
ISBN-13: 9783794525744
1086 Seiten; 89,- EUR
Schattauer; 2012; 12. Auflage
Der „Stille“ gliedert sich in 4 Hauptkapitel: Grundbegriffe, Antiinfektiva, Therapie wichtiger Infektionen sowie Spezielle Therapieprobleme.
Unter „Grundbegriffe“ findet man neben einigen Seiten zu Wirkung und Resistenz auch etwas zu Pharmakokinetik und allgemeinen Behandlungsregeln. Im „Antiinfektiva“-Kapitel werden nun alle aktuell bekannten Medikamentengruppen unter den Antibiotika, Virostatika, Antimykotika und antiparasitären Substanzen und die dazugehörigen Einzelsubstanzen abgehandelt. Hierbei folgen auf eine kurze Einleitung Abschnitte wie „Verwendung“, „Einteilung“, „Chemische Struktur“, „Wirkungsspektrum“ und „Nebenwirkungen“ (natürlich ergänzt von so mancher, teils mehrseitiger Tabelle oder Zeichnung chemischer Strukturformel), ehe auf jeden Wirkstoff der Gruppe noch einmal separat eingegangen wird. Dabei finden sich Textblöcke u.a. zu Resistenz, Pharmakokinetik, Interaktionen, Indikationen und viele mehr… Unter „Therapie wichtiger Infektionen“ lässt sich nun alles von der Sepsis über ZNS-Infektionen und Geschlechtskrankheiten bis hin zu Infektionen mit speziellen Erregern detailliert finden. Im letzten Hauptkapitel „Spezielle Therapieprobleme“ stehen neben Schwangerschaft und Neugeborenenperiode auch post-Transplantationszustand oder Niereninsuffizienz im Fokus.
Die Textblöcke sind stets möglichst kurz gehalten und meist in einfachen, gut verständlichen Sätzen verfasst. Allerdings gehört der „Stille“ mit 1031 Seiten nicht gerade zum schnellen Lernbuch, sondern vermutlich eher zu den Nachschlagewerken für besonders Interessierte. Im Netz lassen sich wenige Kommentare bereits berufstätiger finden, deren Praxis-Alltag der „Stille“ seit vielen Jahren begleitet, und er scheint besonders für den niedergelassenen Bereich von großem und umfassenden Nutzen zu sein, ob er allerdings bereits in Studienjahren unbedingt zum Inventar gehören sollte, ist wohl eher eine Frage und Entscheidung des persönlichen Geschmacks (und – wie immer – Geldbeutels).