GRAY’s Klinischer Fotoatlas der Anatomie – Anleitung zum Präparieren

GRAY’s Klinischer Fotoatlas der Anatomie – Anleitung zum Präparieren

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist image-6.png   Autor: M. Loukas, R. S. Tubbs, B. Benninger Verlag: Elsevier, Erscheinungsjahr 2023 (2. Auflage) ISBN: 978-3-437-44780-8 Seitenzahl: 480, 80 €   ★★★★   Kurzbeschreibung  Das Lehrbuch führt, durch Bildmaterial untermalt, durch den menschlichen Körper. Es begleitet den ganzen Präparierkurs, also Bewegungsapparat, Situs und Kopf/Hals.   Zielgruppe  Dieses Buch richtet sich an Medizinstudenten der Vorklinik und vor allem an Teilnehmende am Präparierkurs (2./3. Fachsemester), da man anschaulich zum Präparieren angeleitet und dabei begleitet wird. Insbesondere für das Lernen auf die Präparierkurs-Testate eignen sich auch die Bilder, die wie in Fotoatlanten am Körperspender aufgenommen wurden.   Inhalt  Ganz allgemein lässt sich das Buch als Präparieranleitung lesen: nach einer Einführung in Material und Techniken wird in jedem Kapitel anhand von Bildern erklärt, wie man vorzugehen hat und welche Strukturen im jeweiligen Abschnitt zu finden sind. Je Kapitel wird dabei eine Körperregion oder ein Organ thematisiert, das es sich zu erschließen und auch (ganz) zu präparieren gilt. Die Kapitel bauen zum Teil in bestimmter Reihenfolge aufeinander auf, jedoch wird stets erwähnt, ob dies der Fall ist, und eine alternative Möglichkeit des Vorgehens aufgezeigt, sollte man beim Präparieren einer anderen Reihenfolge nachgehen. Zu Beginn eines Kapitels wird immer mit Seitenzahlen auf andere Atlanten verwiesen, da der Atlas kaum mit Schaubildern, sondern fast ausschließlich mit (beschrifteten) Fotografien arbeitet. Anschließend gibt es eine sehr detaillierte Präparationsanleitung, gegliedert nach Gewebetyp und Region, sowie gesonderte „Tipps zur Präparation“. Am Ende des Kapitels gibt es häufig klinische Bezüge (knapp) und eine „Checkliste zur Identifikation“, in der alle wichtigen Strukturen aufgelistet sind. Wichtig ist hierbei zu sagen, dass es sich bei diesem Buch wirklich um einen Nachschlagewerk oder eine Präparationsanleitung handelt, nicht um ein Lehrbuch in dem Sinne. Es wird über die Bilder hinaus nur wenig Anatomisches erklärt oder dargestellt, Erklärungen finden sich nur zum eigentlichen Präpariervorgang. Das Ende des Buches hält ein Sachregister bereit.   Didaktik  Die Kapitel sind, wie oben erwähnt, in bestimmter Reihenfolge aufeinander aufbauend. Dabei folgen sie zwangsläufig auch einer bestimmten Präparationsreihenfolge, zum Beispiel widmen sie sich einer Region immer ganzheitlich, d.h. erschließen sie komplett von oberflächlich bis tief. Außerdem bietet das Buch einen persönlichen (d.h. verschlüsselten) Zugang zu 68 Präpariervideos, die den Vorgang noch einmal visuell darstellen. Durch Besonderheiten wie die „Tipps zur Präparation“-Kästen, oder die „Checkliste zur Identifikation“ wird man zur Interaktion mit dem gelernten aufgefordert. Auffällig ist hier vor allem, dass durch kleine Piktogramme/Querschnittskizzen bei jedem einzelnen Foto gezeigt wird, wo man sich nun genau befindet. Auch die Beschriftung der einzelnen Strukturen ist sehr detailliert.   Aufbau  Die Kapitel sind nach Körperabschnitten und Organen geordnet, allerdings ist die Struktur/ die Reihenfolge der Präparation teilweise nicht ganz schlüssig, beziehungsweise stimmt nicht mit der Tübinger Reihenfolge überein. Die Kapitel für sich sind wie oben erwähnt schlüssig und parallel zueinander aufgebaut, sodass man sich auch in noch fremden Körperregionen schnell zurechtfinden kann. Der Schreibstil ist knapp und meist imperativisch, also als tatsächliche Schritt-für-Schritt-Anleitung geschrieben. Es gibt häufig Querverweise auf Abbildungen.   Relevanz für Tübinger Studium  Wie oben schon erwähnt, passt das Präparationsvorgehen, zu dem im Buch angeleitet wird, nicht immer zum Tübinger Curriculum. Zum einen, weil die Reihenfolge der Präparationsgebiete teilweise abweicht (dies ist aufgrund der Alternativvorschläge allerdings mMn nicht allzu wichtig), zum anderen aber, weil die Körpergebiete in einem Abschnitt immer komplett fertig präpariert werden. Dies wird bei uns in Tübingen auch nicht zwangsläufig so gemacht. Wichtig ist auch, dass einige Präparationsschritte in den uns Tübinger Studierenden zur Verfügung gestellten Präparationsanleitungen von GRAY’s Fotoatlas abweichen, z.B. Haut und Muskelschnitte. Ein Argument gegen das Buch? Keinesfalls. Es ist nur nicht besser geeignet als andere. Jedoch würde ich für Tübinger Studierende dringend empfehlen, nicht ausschließlich mit diesem Atlas zu lernen, dafür sind die Abweichungen eventuell doch zu groß.   Fazit  Das Buch eignet sich meiner Meinung nach sehr gut als Ergänzung zur Tübinger Präparationsanleitung (wird als pdf durch die Universität zur Verfügung gestellt) und Atlanten (v.a. mit Schaubildern). Die genauen Schritte einzeln erklärt und mit Bildern gezeigt zu bekommen, ist definitiv sehr wertvoll und hilft beim anatomischen Überblick. Dennoch würde ich einen Stern abziehen, da die Präparationsstrukutur nicht ganz schlüssig ist und das Buch nicht ganz mit unserem Präparationskurs zusammenpasst. Alles in allem dennoch hilfreich und empfehlenswert, gerade durch die anschauliche Anleitung und die fotoatlantischen Qualitäten.
Genre: Anatomie
Illustrated by Elsevier