Laboratory Diagnostic Pathways, 2. Aufl

Laboratory Diagnostic Pathways- Clinical Manual of Screening Methods and Stepwise Diagnosis, 2nd updated and expanded edition
Autor: Walter Hofmann, Johannes Aufenanger, Georg Hoffmann (Eds.)
Translated by Matthew Schlecht
de Gruyter Verlag, 2016
ISBN: 9783-110-45367-6
221 Seiten, 89,95 €
Kurzbeschreibung:

Basierend auf internationalen Leitlinien wird in 70 diagnostische Algorithmen, auf 220 Seiten, die Herangehensweise an unklare Fälle sowie die im klinischen Alltag häufigsten Erkrankungen dargestellt.
Zielgruppe:

Ärzte, Studierende im klinischen Abschnitt, Medizininformatiker.
Inhalt/Aufbau:

Das Buch beginnt mit einer allgemeinen Einführung zu Labortests und diagnostischen Tests, mit Darstellung und Erklärung von Kennzahlen, Vorteilen und Limitationen, ökonomischen Aspekten und Hinweisen zu deren Implementation in den klinischen Alltag. Im zweiten und größeren Teil des Buches wird in 70 Algorithmen die Herangehensweise an klinische Probleme dargestellt. Dabei werden zunächst in einem ersten Abschnitt typische Screening-Untersuchungen vorgestellt und welche diagnostischen Tests beispielsweise bei Brustschmerz, unklarem Fieber oder Abdominellen Beschwerden optimal aneinander gereiht werden sollten. Danach wird die Herangehensweise an häufige Krankheitsbilder in verschiedenen Bereichen wie z.B. Endokrinologie, Nephrologie und Hämatologie dargestellt. Die Beispiele folgen dabei meist einer klaren Struktur, die sich klinisch abarbeiten lässt.
Didaktik:

Die geringe Größe des Buches lässt zunächst nicht auf die geballte enthaltene Information schließen. Trotzdem kommt das Buch aufgeräumt daher und wirkt nicht überfüllt. Einfache aber gelungene Schemazeichnungen, Tabellen und Grafiken strukturieren den Inhalt. Die schlichte Gestaltung ermöglicht ein konzentriertes erarbeiten von typischen labordiagnostischen Pfaden. Der komplett englischen Text des Buches erklärt so viel wie nötig, ist aber so knapp wie möglich. Damit wird durch die Knappheit aber ein solides Vorwissen vorausgesetzt. Insbesondere der zweite Teil des Buches eignet sich somit nur zum Nachlesen und nicht zum Nachvollziehen, womit das Buch aber seinen Zielvorgaben treu bleibt. Damit hat das Buch eher den Charakter eines Nachschlagewerks. Zu jedem Kapitel werden direkt die relevanten Literaturangaben geliefert, was den Geist der Evidenzbasierten Medizin unterstreicht.
Relevanz für Tübingen:

Speziell für Tübingen ergibt sich keine besondere Relevanz. Aufgrund des speziellen Fokus ist das Buch auch sicherlich nicht für alle Medizinstudierenden interessant. Abschreckend könnte auch der komplett englische Text sein. Andererseits sollten sich eigentlich alle Mediziner sehr genau mit der Frage auseinander gesetzt haben, welche Aussagekraft Labortests eigentlich haben können und was die methodischen Nachteile und Limitationen sind und welche Tests sich optimal in ihrer Aussagekraft ergänzen.
Fazit:

Gerade in Zeiten in denen das einfache Anklicken von Bestimmungen im Laborprogramm häufig komplexen klinischen Erwägungen ersetzt, ist das Buch eigentlich ein „must read“. Dabei zwingen knapper werdende Ressourcen auch in der Labordiagnostik dazu gezielter statt breiter zu suchen. Das Buch stellt dazu die passenden Ansätze und Denkweisen dar. Durch den englischen Text, den speziellen Fokus und nicht zuletzt den hohen Preis ist es aber wohl doch eher für speziell Interessierte zu empfehlen.
Sterne: 4/5


Genre: Innere Medizin, Mikrobiologie & Virologie und Hygiene
Illustrated by de Gruyter