Richard L. Drake, A. Wayne Vogl, Adam W. M. Mitchell
Gray’s Atlas der Anatomie
ISBN-10: 3-437-44700-9
ISBN-13: 9783437447006
558 Seiten; 51,95 EUR
Elsevier, 2010
Die deutsche Ausgabe des Gray’s Atlas der Anatomy bietet auf über 500 Seiten einen kompletten Überblick der menschlichen Anatomie. Der Anatomie-Atlas bietet einige Neuerungen, die ihn von anderen „Standard-Atlanten“ unterscheidet bzw. abgrenzt. Aufgefallen sind mir vor allem die beeindruckenden Darstellungen des kleinen Beckens und Unterbauches. Hier bietet der Atlas neue Einblicke und interessante Blickwinkel. Trotz Präparierkurs fällt es einem meist schwer sich die Lagebeziehungen von Blase, Prostata, Diaphragma pelvis/urogenitale und vielen weiteren Strukturen im Becken räumlich vorzustellen; hier kann der Atlas punkten. Auch „klassische Bilder“ die den Bewegungsapparat darstellen, wirken sehr plastisch und detailreich. Positiv anmerken möchte ich auch, dass die Bildunterschriften neben den lateinischen auch häufig die englischen Fachbegriffen enthalten. Die vielen radiologischen Darstellungen sind für den klinischen Alltag sehr hilfreich, da man so schon in der Vorklinik mit ihnen vertraut gemacht wird.
Im Bereich der Neuroanatomie ist der Atlas meiner Meinung nach etwas kurz gefasst; so würde ich mir mehr schematische Abbildungen wie zum Beispiel zu den Hirnnerven wünschen.
Man kann von diesem Atlas natürlich nicht erwarten, dass er mehrbändige Atlanten ersetzen kann. Somit möchte ich ihn in die Reihe der Kompaktatlanten einordnen.
Wer mit dem Lehrbuch Gray’s Anatomie gut zurecht kommt, hält mit dem Atlas eine gelungene Ergänzung in Händen.
Mein Fazit: Der Gray’s Anatomieatlas ist ein umfassender Atlas, der im Vergleich zu mehrbändigen Atlanten gezwungener Maßen kurz gefasst ist; in gewissen Bereichen Standardatlanten jedoch überlegen ist.