Fotoatlas der Anatomie

Fotoatlas der Anatomie 9. Auflage


Autor: Rohen / Yokochi / Lütjen-Drecoll
Thieme Verlag, 2020
ISBN: 978-3-13-243179-9
603 Seiten, 99,00 Euro
★★★★★

Kurzbeschreibung
Dieser Fotoatlas, bereits in der 9. Auflage, zeigt die Realität des Präpsaals in einzigartig
detailreichen Bildern. So ergänzt er optimal den PROMETHEUS, LernAtlas der Anatomie,
der mit Zeichnungen arbeitet. Auch der Fotoatlas stellt die makroskopische Anatomie
sowohl systematisch als topografisch dar.
Zielgruppe
Das Buch richtet sich an Studierende der Humanmedizin und an Lernende in anderen
medizinischen Ausbildungsgängen. Die Aufnahmen ermöglichen dem Betrachter, sich die
einzelnen Präparationsschritte mehrfach vor Augen zu führen, und so zu einem besseren
Verständnis der Relation der einzelnen Strukturen zu gelangen. Inhalt
Die ausführlich beschrifteten Fotografien und ein umfassendes Register im Fotoatlas
helfen die abgebildeten Strukturen eindeutig zu benennen. Auf diese Weise können jetzt
alle, die in ihrer Ausbildung keine Möglichkeiten zu Präparationen besitzen, durch das
wechselseitige Studium der dokumentierten Präparationsabläufe und der ergänzenden
Atlasbilder ihr Wissen um die menschliche Anatomie gezielt vertiefen.
Didaktik
Die unterschiedlichen anatomischen Strukturen wie z.B. Nerven, Gefäße, Muskeln und Knochen
werden sowohl zusammen wie auch einzeln hervorgehoben (mit Farbe markiert) dargestellt. Die
Systematik der Kapitel und der Unterthemen ist didaktisch schlüssig und übersichtlich.
Es ist ebenfalls besonders hilfreich, dass die Präparatefotos durch Grafiken, Diagramme und
klinische Abbildungen (MRT und CT Schnittbilder) komplementiert werden. So wird nicht nur die Brücke zur Klinik geschlagen, sondern auch die relevanten anatomischen Landmarken und
Strukturen besser hervorgehoben.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Fotoatlas von Thieme nicht nur ein exzellenter
Begleiter für den Präpsaal ist, sondern sich auch für Studenten in klinischen Semestern eignet,
die z.B. ihr anatomisches Wissen besonders für die chirurgischen Fächer auffrischen oder
festigen möchten.

Aufbau
Der Fotoatlas besteht aus insgesamt 10 Kapiteln, wobei das letzte Lerntafeln mit
Leitungsbahnen, Muskulatur und deren Innervation bereithält. Das erste Kapitel widmet sich der
allgemeinen Anatomie und den entsprechenden Grundlagen. Kapitel 2 bis 9 entfällt dann auf die
Präparatefotos, die nach den einzelnen Körperregionen (Rumpf und Nacken, Obere Extremität,
Untere Extremität, Brustorgane und Brustsitus, Bauchorgane und Bauchsitus, Urogenitalorgane
und Situs retroperitonealis, Kopf und Hals, Gehirn und Sinnesorgane) geordnet sind. Neben der
Präparatefotos enthält das Buch auch Schemazeichnungen sowie mikroskopische und
radiologische (Röntgen, CT, MRT) Abbildungen.
Relevanz für Tübinger Studium
Anhand der Beschriftungen lassen sich die wichtigsten Strukturen zuordnen und im besten Fall
im Präpkurs mit den entsprechenden Strukturen des Körperspenders vergleichen.
Erwartungsgemäß (und wie das eben meistens bei einem Atlas der Fall ist) enthält das Buch
kaum Erklärungen, sondern nur Beschriftungen zu den Bildern. Wir hätten uns gewünscht, dass
diese Beschriftungen eine etwas höhere Schriftgröße aufweisen würden, damit man im Präpkurs
den Text auch noch von einer gewissen Entfernung aus erkennen kann.
Fazit
Der Fotoatlas der Anatomie verfügt über eine große Anzahl von eindrucksvollen
Präparatebildern, die über radiologische und histologische Abbildungen den Weg in den
klinischen Alltag finden. Wie es das formulierte Ziel der Autoren ist, kann man dadurch in
Verbindung mit dem Präpkurs sicherlich das topografische Verständnis schärfen und die
Systematik der Anatomie erkennen. Das Buch ersetzt allerdings weder einen normalen
Anatomieatlas, noch ein anatomisches Lehrbuch. Bleibt also die Frage, ob einem der Zusatz der
Präparatefotos knapp 100 Euro wert ist oder ob man sich eben doch mit dem normalen Atlas (in
dem teilweise ja auch Fotos aus dem Präpkurs vorhanden sind) zufriedengibt


Genre: Anatomie
Illustrated by Thieme