Endspurt Vorklinik

Endspurt Vorklinik, 3. Auflage

Skripe-Paket

ISBN-10: 3131652039
ISBN-13: 978-3131652034

169,99€ 

Thieme 2015

 

 

 

Kurzbeschreibung und Zielgruppe: Diesen August kam nun die dritte Auflage der altbekannten „Endspurtreihe Vorklinik“ Reihe des Thieme-Verlags auf den Markt. Für stolze 170 € soll die Reihe den Medizinstudenten mit 50 Lerneinheiten in 14 Skripten aufs Physikum vorberieten und stellt somit eine Alternative gegenüber den Medilearn-Skripten dar. Von vielen Studenten wurden die älteren Reihen auch schon vor dem eigentlichen Physikum für das Lernen parallel zu den Vorlesungen genutzt. Die Skripte sind also für alle Studenten der Vorklinik durchaus interessant.

Inhalt und Aufbau: Die Skripte behandeln alle für das Physikum relevanten Fächer mit deren konzentriertem Inhalt. Das entspricht jeweils drei Skripte für die Hauptfächer Anatomie, Biochemie und Physiologie und jeweils ein Skript für die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Histologie und Psychologie. Hier sei schon einmal vorgemerkt, dass sich die Inhalte und Schwerpunkte der Skripte nur am IMPP-Katalog, und besonders verstärkt an Physikums-Aufgaben (ab 2008) orientieren.

Didaktik: Thieme legt bei „Endspurt Vorklinik“ sein größtes Augenmerk auf eine optimale Didaktik. Das ist es auch wofür man hier seine Geld zahlt. Ein möglichst schneller Lernerfolg und eine optimale Vorbereitung auf aktuelle Physikums relevante Fragen soll erreicht werden, dafür gibt sich diese Skripten-Reihe größte Mühe. Ein erster Aspekt ist das Zeitmanagement: Die Aufteilung in Skripte und kleinere Lerneinheiten sollen die Zeiteinteilung bei der Vorbereitung auf das Physikum erleichtern. Der von Thieme konzipierte Plan sieht 70 Tage vor. Unter www.thieme.de/endspurt lässt sich ein individueller Lernplan zusammenstellen. Die einzelnen Skripte sind dann in Kapitel mit einzelnen Unterpunkten gegliedert. Zu jedem Unterpunkt gibt es komprimierte erklärende Fließtexte. Diese werden durch Bilder/Illustrationen und Tabellen ergänzt. Im Fließtext und in den Tabellen sind wichtige Begriffe durch einen Fett-Druck hervorgehoben. Des Weiteren sind Inhalte, die das IMPP seit dem Frühjahr 2008 abfragt, gelb hervorgehoben. Zwischen den Texten befinden sich Kästchen mit „Lerntipps“, in denen sich mündlich abgefragte Inhalte, Hinwiese auf tückische Fragestellungen oder Eselsbrücken befinden. Kästchen mit „Rechenbeispielen“ beinhalten Übungen zu Rechenaufgaben mit dem dazugehörigen Lösungsweg. Dann gibt es noch kleiner sog. Apropos-Kästchen, die den lernenden mit interessantem Zusatzwissen erheitern und weiter motivieren sollen. Sehr nützlich sind die gelben Fazit-Kästchen am Ende jeden Kapitels. Sie listen noch einmal alle im Text zuvor gelb markierten Inhalte auf und bewertet ihre Relevanz mit einem bis drei roten Ausrufezeichen, die angeben wie häufig dieser Inhalt in den letzten Physika abgefragt wurde. Hier werden also viele Techniken aufgefahren um Wissen möglichst kompakt und systematisch zu transportieren. Genau dies ist aber auch manchmal eine Schwäche des Skripts. Die einzelnen Seiten können zum Teil überladen, gequetscht und damit unübersichtlich erscheinen. Die gelben Markierungen mögen vielleicht den ein oder anderen stören, der selbst gerne mit einem gelben Textmarker wichtige Passagen für sich hervorheben will. Des Weiteren kommt es vor, dass dem Skript der zusammenhängende rote Faden fehlt und dann zu einer reinen Aneinanderreihung von Fakten wird.

Relevanz für das Tübinger Studium: Für alle, die schon vor dem Physikum mit diesen Skripten für die Prüfungen lernen wollen: Manche Skripte sind gut um sich an ihrem Aufbau beim Lernen zu orientieren, andere eignen sich garnicht. Man kommt auch nicht darum herum zusätzlich andere Literatur zu konsultieren bzw. sich an den Vorlesungen zu orientieren. Erfahrungsgemäß kann ich sagen, dass das was die Dozenten und Profs hier in Tübingen in den Klausuren abfragen, andere Schwerpunkte hat als in den Skripten, und dass die Menge an Inhalt nicht immer genug ist. Dadurch, dass sie äußerst kompakt sein müssen fehlt es den Skripten oft an Tiefe. Dennoch sind die Skripte nützlich um sich einen ersten Überblick über große Mengen an Materie zu verschaffen.

CAVE! Ein Grund, weshalb man nicht mit den Skripten zuerst lernen würde ist, dass obwohl sie sich jetzt schon in der dritten Auflage befinden, es weiterhin einige Fehler in den Skripten gibt. Thieme selbst sammelt alle ihnen zugetragenen Fehler und aktualisiert sie in einem Erratum: https://www.thieme.de/de/medizinstudenten/Aktualisierungen-Endspurt-34724.htm Es lohnt sich auf jeden Fall hier hinein zu schauen bevor man die Skripte durcharbeitet.

Fazit: Endspurt-Vorklinik überzeugt, weil es eine riesige Fülle an Prüfungswissen strukturiert aufarbeitet, übersichtlich und verständlich macht. Mit dieser Skripten-Reihe lässt sich zu jeder Zeit in der Vorklinik gut lernen. Sie kann jedoch nicht als alleinige Quelle herangezogen werden, insbesondere dann, wenn man sich einem komplett neuen Thema widmet. Sein volles didaktisches Potential entfaltet sich erst für diejenigen die sich mit dieser Skripten-Reihe auf das Physikum vorbereiten und bereits gelernte Inhalte wiederholen. Für diese ist die Reihe Endspurt-Vorklinik eine durchaus lohnende Investition.

Sterne: 4,5 von 5


Genre: Examensvorbereitung M1 (Physikum)