Anatomie: Der fotografische Atlas und Lernkarten, 8.Auflage

Anatomie: Der fotografische Atlas der systematischen und topografischen Anatomie des Menschen, 8.Auflage 2015
Rohen, Yokochi, Lütjen-Decroll
Schattauer Verlag


ISBN-10: 3794529812
ISBN-13: 978-3794529810


89,99 Eur


Anatomie: Die Lerntafeln, 8.Auflage 2015
Rohen, Lütjen-Decroll
Schattauer Verlag

ISBN-10: 3794529839
ISBN-13: 978-3794529834


14,99Eur

 

Kurzbeschreibung

Die aktuelle Auflage des „Fotographischen Anatomie-Atlas“ erscheint seit ihrer ersten deutschen Veröffentlichung 1983 nun in der 8. Auflage. Neben den aktuell sehr populären Atlanten wie z.B. Prometheus oder Sobotta, nimmt dieses Werk eine besondere Stellung ein. Es stützt sich nämlich im Vergleich zu den eben genannten Konkurrenten in der Beschreibung der Anatomie hauptsächlich auf Photographien von anatomischen Präparaten.

 

Zielgruppe

Da der Schwerpunkt der Abbildungen ohne Zweifel auf die photographische Darstellung von fixierten und präparierten Körperspendern gelegt wird, richtet sich der „Photographische Atlas“ meiner Meinung nach hauptsächlich an medizinisches Fachpersonal, das unmittelbar mit der anatomischen Präparation zu tun hat, also Fachärzte für Anatomie, Fachanatomen, Präparatoren, etc. Aber auch Studierende der Medizin können während des Präparationskurses immens von diesem Atlas profitieren. Nichts desto Trotz kann er auch von anderen Berufsgruppen, wie z.B. Physiotherapeuten, … zur Rate gezogen werden.

 

Inhalt und Aufbau

Ein sehr positiver Punkt beim „Photographischen Atlas“ ist die klare strukturelle Gliederung der einzelnen Bilder und Kapitel. So ist man in der Lage beim Nachschlagen gewünschte Abbildungen schnell zu finden. Der Aufteilung der 8 Kapitel folgt einer klaren Systematik, angefangen vom Kopf bis Fuß plus einer vorangestellten Aufführung der allgemeinen Anatomie.

Neben der bereits erwähnten großen Fülle an Photographien finden sich auch zahlreiche sowohl topographische, als auch systematische Zeichnungen und viele Schnittbilder, welche einem helfen, die auf 2D-Darstellungen beschränkte Vermittlung der Anatomie (in Buchformat eben) zu begreifen.

 

Didaktik

Trotz der Variation der darstellerischen Elemente bleibt dieser Altas in seiner Gesamtheit ein überwiegend topographischer, was zwangsläufig den Darstellungen von verstorbenen Menschen geschuldet ist. Im Vergleich z.B. zu einem Prometheus, der durch die Logik und Schönheit seiner gemalten Abbildungen zu bestechen weiß, ist hingegen der „Photographische Atlas“ an seiner Aussagekraft kaum zu überbieten.

 

Relevanz für das Tübinger Studium

Wie bereits erwähnt, bietet sich der Atlas für Studenten im Präparationskurs durchaus an, weil er zu jeder Phase des Kurses eine Hilfe als Vorlage bei der Präparation ist. Dass er eine Alternative zu den bekannten anderen Atlanten darstellen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich würde Ihn eher als Ergänzung empfehlen. Der Grund dafür ist, dass man am Anfang beim Erlernen der Anatomie möglicherweise von der Informationsfülle der topographischen Abbildungen überfordert wird, wie man es von den älteren Sobotta-Auflagen kennt. Für mich als Tutor allerdings war der „Photographische Atlas“ in vielen Situationen eine große Hilfe für mein eigenes Verständnis und bei der Erläuterung von anatomisch Verhältnissen für meine Studenten.

 

Fazit

Der meiner Meinung nach einzig relevante Kritikpunkt am „Photographischen Atlas“ ist, dass die Abbildung mit Zahlen beschriftet sind, welche sich auf die in der Legende aufgeführten Begriffe beziehen. Das führt dazu, dass man länger braucht, um eine auf dem Bild abgebildete Struktur zu identifizieren und dabei schon mal den Überblick verlieren kann. Doch das hindert mich nicht daran, den Atlas uneingeschränkt zu empfehlen. Die knapp 90 Euro sind für jene, die sich für das Fach Anatomie interessieren, mit Sicherheit gut investiert.

 

Hinweis zu den Lerntafeln

Begleitend zum Atlas kann ein kleines Heft mit Lerntafeln (ISBN: 978-3-7945-2983-4) erworben werden. Darin sind rein systematisch Muskeln und Leitungsbahnen aufgeführt, die ihren teil zum Verständnis der Anatomie beitragen. Sehr praktisch ist, dass auf den jeweiligen Seiten auf die entsprechenden topographischen Abbildungen im Fotoatlas verwiesen wird. Allerdings stellt der Erwerb dieses Hefts meiner Meinung nach keine Notwendigkeit für Medizinstudenten dar, weil diese Informationen, in ähnlicher Weise präsentiert, auch einem anatomischen Standardwerk (wie z.B. dem Benninghoff) entnommen werden können.


Genre: Anatomie