Wie in allen Bereichen unseres Lebens hat die Corona-Pandemie auch in unserer universitären Lehre große Veränderungen hinterlassen. Fast alle Kurse mussten ganz plötzlich in digitale Formate umgesetzt werden, was nicht in jedem Fall so gut geklappt hat. Wir setzen uns dafür ein, dass auch in Corona-Zeiten unsere Studienziele erreichbar bleiben und wir nicht nur mit zusammenhanglosen Powerpoint-Folien lernen müssen. Auch ist es wichtig für uns, dass trotzdem Klausurinhalte so transparent wie möglich gehalten werden und jeder die gleichen Chancen hat, auch wenn die technischen Voraussetzungen bei jedem Einzelnen verschieden sind. 

Natürlich hat sich durch Corona-Pandemie viel getan in der Online-Lehre - und nicht alles davon ist schlecht! Dafür stehen wir dafür ein, dass sinnvolle Elemente, wie z.B. blended Learning, weitergeführt, ausgebaut und verbessert werden. 

Wir wollen auf jeden Fall zurück zum Präsenz-Unterricht - dort wo es Sinn macht! Dafür brauchen wir klare Pläne und Strukturen, für die wir uns für euch einsetzen!

Ihr alle kennt die Evaluationsplattform Tuevalon, bzw. EvaSys, mit der ihr jedes Semester eure Lehrveranstaltungen evaluieren könnt.

Doch was bringt euch Studierenden die Evaluation?

Werden Lehrveranstaltungen schlechter als 3,0 evaluiert, werden sie in der Evaluationskommission besprochen und es wird eine Strategie überlegt wie man die Angelegenheit mit dem Fach klärt und Lösungen erarbeitet. Wir sind für euch in der Evaluationskommission dabei und stimmen im Sinne der Studierenden ab.

Jedes Jahr werden in der Medizinischen Fakultät über 20 Professuren neu besetzt. Wir Studierende sind mit dabei und ein wichtiger Teil der Auswahlkommissionen. Wir stellen in den 15-köpfigen Berufungskommissionen je 2 Studierende, die sich dafür einsetzten die Professuren für uns als Studierende sinnvoll zubesetzen. Dabei spielen natürlich die Forschungsleistungen und die klinische Erfahrung von Kandidaten eine Rolle, aber auch die erbrachten Lehrleistungen darf nicht unter den Tisch fallen. Wir versuchen Lehrvorträge der Kandidaten in der Berufungskommission durchzusetzen und diesen auch für euch als Studierende zugänglich zu machen. In der Vergangenheit war dies bei der Neubesetzung der Professur für die Physiologie, aber auch für die Mikrobiologie der Fall. Wir arbeiten gerade mit dem Dekanat und den Professoren an einem Konzept, dass Lehrvorträge für jede große Professur vorgeschrieben werden. Wenn ihr selbst Interesse habt, mal Teil einer Berufungskommission zu sein meldet euch bei der Fachschaft und kommt in der Sitzung vorbei.

Wir möchten eine enge Vernetzung der Studiengänge untereinander herstellen! So können wir voneinander lernen, wie etwa bei der Fachschaftsarbeit, aber auch gemeinsam viel erreichen:
Für uns alle wird beispielsweise das neue Lehr- und Lernzentrum gebaut. Unsere Ziele hier sind eine gemeinsame große Bibliothek oder gemeinsame Arbeitsplätze. Zusammen können wir auch ein breiteres Spektrum an Zusatzangeboten anbieten, wie beim Tag der Lehre.
Eine breite Studienvertretung aller Studiengänge der medizinischen Fakultät macht uns als Studierende stärker!

Wir setzen uns als Fachschaft für die Bereitstellung digitaler Lernplatformen für Studierende bei der Universität ein und finanzieren diese auch teilweise von unseren Fachschaftsmitteln. Zum Beispiel wird derzeit die Plattform Amboss in Vorklinik und Klinik komplett aus Fachschaftsmitteln bezahlt, da es für uns die einzige Möglichkeit war die Lernplattform für alle Studierenden der Humanmedizin zu bekommen. Außerdem setzten wir uns für die Lernplattform von Thieme für die Vorklinik ein und arbeiten und verbessern mit unserer IT eigene Lernplattformen.

Im Medizinstudium haben wir insgesamt 3 Monate Pflegepraktikum und 4 Monate Famulaturen abzuleisten. Beides darf nur in der vorlesungsfreien Zeit geschehen. Dafür muss diese Zeit aber auch lang genug sein und vor allem frei von Pflichtveranstaltungen. Das ist in Tübingen Gott sei Dank der Fall. Damit das aber weiter so bleibt und ihr in den Semesterferien eure Praktika und Famulaturen also flexibel gestalten könnt, setzen wir uns immer wieder dafür ein, dass keine Pflichtveranstaltungen in die Semesterferien gelegt werden.

Wir wollen die Angebote für Famulaturaustausch und Auslandssemester ausweiten, um so zu ermöglichen, dass mehr Studierende das Erlebnis eines Auslandsaufenthalts während ihres Studiums machen können. Dabei sehen wir gerade im englischsprachigen Raum noch Ausbaubedarf.
Die medizinische Fakultät setzt sich seit Jahren für strategische Partnerschaften mit anderen Universitäten und für Austauschmöglichkeiten für Studierende ein, trotzdem gibt es hier noch viel Luft nach oben.

Gerade in Zeiten der Covid-19-Pandemie ist uns allen ziemlich schnell aufgefallen, dass es an unserer Fakultät im Bezug auf digitale Lehrformate noch großes Verbesserungspotential gibt. Außerdem steht selbst in der aktuellen Approbationsordnung, dass wir im Bereich der digitalen Medizin ausgebildet werden sollen. Daher sind uns langfristige Digitalsierungsstrategien, deren gute Umsetzung in unserem Studienalltag und die Bereitstellung attraktiver digitaler Lehrformate sehr wichtig. Mit unserer AG Digitalisierung erarbeiten wir auch schon erste Konzepte und fordern diese für die Lehre ein.