Sobotta Lernkarten, 2. Auflage

Elsevier Verlag, März 2016
ISBN: 978-3-437-41905-8
535 Karten, 49,99€

Kurzbeschreibung

Das Sobotta Lernkartenpaket besteht aus 535 Karten, die nach den Themen Knochen, Bänder und Gelenke; Muskeln; Leitungsbahnen; Organe und Neuroanatomie aufgeteilt sind.

Zielgruppe

Das Lernkartenpaket eignet sich meiner Meinung nach vorrangig für Studierende, die die Anatomie für den Präpkurs lernen oder wiederholen wollen, stellt in diesem Zusammenhang jedoch keinen Lehrbuchersatz, sondern eine -ergänzung dar.

Inhalt

Die Karten kommen in einer stabilen Box mit einem zusätzlichen kleinen Behälter, der etwa 30 Karten fasst, um diese unterwegs mitzunehmen. Die Materialqualität ist zwar nicht optimal; die Karten halten aber mehr aus, als ich ihnen anfangs zugetraut hätte, und die kleine Box zum Mitnehmen macht sich in dieser Hinsicht bezahlt.

Die Karten sind in 5 Themengebiete gegliedert, etwa ein Viertel des Inhalts entfällt jeweils auf die Kapitel „Knochen, Bänder und Gelenke“, „Muskeln“ und „Neuroanatomie“, die Kapitel „Organe“ und „Leitungsbahnen“ nehmen zusammen das letzte Viertel ein.

Die verwendeten Abbildungen sind qualitativ hochwertig und denen der Atlanten ähnlich. Es finden sich Karten zu allen wichtigen anatomischen Strukturen, Lage und Aufbau stehen dabei im Vordergrund.

Didaktik und Aufbau:

Die Karten stellen sich überzeugend als zum Repetitorium geeignet dar. Jede Karte enthält neben einer Abbildung eine Frage, die kurz und knapp gestellt ist und sich klar beantworten lässt. Die dazugehörige Antwort findet sich auf der Rückseite, häufig zusammen mit einer weitergehenden kurzen Erläuterung zu dem Thema, passenden grafischen Darstellungen und weiteren Infos, die oft auch in den klinischen Bereich weiterführen. Die Fragen sind nach Aussage des Verlags ähnlich solchen, wie sie in Testaten in der Anatomie vorkommen oder vorkamen.

Die Abbildungen sind teilweise bereits auf der Vorderseite beschriftet, dann finden sich auf der Rückseite weiter(führend)e Infos zu dem Thema, oder sie zeigen nummerierte Strukturen mit der dazugehörigen Beschriftung als Auflösung.

Die Karten sind dabei in einer nummerierten Reihenfolge angeordnet und dabei auch innerhalb der Themen übersichtlich gegliedert, sie funktionieren aber auch unabhängig voneinander und bauen nicht mit fortschreitender Nummerierung aufeinander auf. Sucht man eine bestimmte Abbildung / Karte, so hilft einem das Inhaltsverzeichnis zu Beginn jedes Themas weiter.

Die letzten Karten jedes Themas sind statt im DIN-A6-Format, das der größte Teil der Karten hat, im DIN-A5-Format und beinhalten größere Abbildungen, um den nötigen Details gerecht zu werden, oder tabellarische Übersichten (zum Beispiel zu „Durchtrittsstellen der äußeren Schädelbasis und ihre Inhalte“).

Um einen Gesamtüberblick über das Thema zu erhalten, halte ich die Karten wegen der für Wiederholungsmaterial dieser Form typischen „Zerstückelung“ des Inhalts nicht für geeignet, aber insbesondere für unterwegs, wenn man nicht jedes Mal das komplette Lehrbuch mitnehmen möchte, sowie zur reinen Wiederholung und dem im Gedächtnis behalten des Stoffes ist diese Form meiner Meinung nach bestens geeignet.

Relevanz für Tübinger Studium

Die Lernkarten stellen meiner Meinung nach ein sehr geeignetes Repetitorium dar, können ein Lehrbuch aber vermutlich nicht ersetzen. Wenn man sich aber erst einmal einen Gesamtüberblick über die Themen beschafft hat, sind sie gut, um Aufbau und Lage(-beziehungen) von Strukturen auswendig zu lernen und im Gedächtnis zu behalten.

Fazit

Die Sobotta Lernkarten eignen sich meiner Meinung nach gut, um in Lehrbüchern angelesene Informationen ins Gedächtnis zu befördern oder dort zu behalten; sie sind für diesen Zweck sinnvoll aufgebaut, besitzen das notwendige Detailreichtum und eine übersichtliche Struktur und Gestaltung.

Als alleiniges Lehrmedium eignen sie sich meiner Meinung nach nicht, weil es an Zusammenhängen fehlt – dies macht die Karten dafür geeignet, spezifische Strukturen zu wiederholen, sodass sie sehr individuell verwendbar sind.


Genre: Anatomie