Valentin Braitenberg nimmt den Leser inseinem Buch „Information- der Geist in der Natur“ auf einen philosophischen Spaziergang mit. Ohne Selbstdarstellungerklärt er seine Sicht der Welt und ihrer Zusammenhänge in 43 kurzen Kapiteln,die aufeinander aufbauen und dabei wie ein Streifzug durch seinen großenWissensschatz anmuten.
Sein Buch besticht durch die sehr guteLesbarkeit ohne dabei an Komplexität einzubüßen und auf Aha-Effekte zuverzichten. Man merkt seine medizinische Ausbildung nicht zuletzt an kurzenAusflügen in die Anatomie des Menschen, die er interessant mitevolutionstheoretischen Überlegungen verknüpft. Hier wird die Sprache, die aufEinfachheit bedacht ist, manchmal etwas antiquiert, was zu dem MenschenBraitenberg passt, schließlich ist er schon 1926 geboren und hat einwechselvolles Leben hinter sich.
Das ganze Buch überzeugt durch dieselockere Form der Kapitel, die viele Themen streifen, immer aber aus dem vollenWissen Braitenbergs schöpfen. Schließlich hat der Autor eine sehr erfolgreicheForscherkarriere vorzuweisen. Nun gibt es recht viele Forscher, die auf ihremGebiet bleiben, ohne jemals in die Gebiete der Philosophie einzudringen.Braitenberg wirft sich aber hinein.
In seinem Buch vertritt er einen Atheismus,der durch Klarheit besticht. Sein Buch ist aber kein Pamphlet gegen Gott.Braitenberg ist kein Dawkins. Er will zum Denken animieren, Zusammenhängezeigen und die Beobachtung schärfen für die Schönheit der Natur, für dieSchönheit und Einzigartigkeit des Menschen und seiner Fähigkeit das zuerkennen.
„Information-der Geist in der Natur“ ist ein bedenkenswertes Buch im buchstäblichen Sinne. Es ist in einer einfachenSprache, die eingängig ist und dabei trotzdem Wissen transportiert. Es ist keintrockenes Fachbuch sondern ein abwechslungsreiches Gespräch mit einemhochgebildeten Menschen.